In ihrem Programm SaitenTanz präsentieren Anna Göbel und Anna Catharina Nimczik Tänze aus vier Jahrhunderten Musikgeschichte. Den Auftakt bildet das heitere und opulente Werk „Introduzione e balletto“ von Ermanno Wolf-Ferrari. Die Auszüge aus Johann Sebastian Bachs Suiten für Klavier, eigens für Streichduo bearbeitet, erweisen sich als ebenso elegant wie Joseph Haydns Menuetto, eine der ersten Originalkompositionen für die Besetzung Violine und Violoncello. Ihnen stellen die beiden Musikerinnen expressive Klänge des 20. und 21. Jahrhunderts gegenüber. So erklingen einzelne Tanzformen im jeweiligen Stil ihrer Zeit, wobei es mitunter verblüffende Ähnlichkeiten zu entdecken gibt!
Mit den folkloristischen, rhythmisch pointierten Tänzen von Erwin Schulhoff und Zikmund Schul beweisen die Instrumentalistinnen ihre Virtuosität und Spielfreude. Die sehnsuchtsvollen Tangos von Astor Piazzolla und Hirono Borter laden zum Träumen ein. Außerdem kommt eine Auftragskomposition von Violeta Dinescu zur Aufführung, mit der das Duo seit mehreren Jahren in intensiver Zusammenarbeit verbunden ist. Den beiden Musikerinnen liegt es besonders am Herzen Neues zu entdecken und ihr Publikum auch für zeitgenössische Musik zu begeistern. Deshalb moderieren sie ihr Programm und laden die Zuhörer:innen zum ungezwungenen Austausch über die unbekannte Klänge ein.
Duo con moto
Warme Streicherklänge, spritzige Virtuosität und Experimentierfreude – das verbindet die Geigerin Anna Göbel und die Cellistin Anna Catharina Nimczik. Als Duo con moto stellen sie die Vielseitigkeit und Ausdruckskraft ihrer Instrumente unter Beweis und bringen eine große musikalische Bandbreite zur Aufführung. Ihr Repertoire umfasst bekannte sowie selten gespielte Kompositionen aus vier Jahrhunderten. Gerne moderieren die beiden Musikerinnen ihre Konzerte, um dem Publikum auf persönliche Weise Komponist:innen, Werke und Interpretationen nahezubringen.
Seit der Gründung des Streichduos 2017 waren Anna Göbel und Anna Catharina Nimczik unter anderem im KunstwerkTurbinenhaus Naumburg, im KunstForumEifel, im Staatstheater Mainz, in der Kunsthalle Kühlungsborn, im monsun.theater Hamburg, auf der Burg Vondern sowie bei den Rathauskonzerten Bad Karlshafen zu hören.
Als Stipendiatinnen der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur widmeten sich die Musikerinnen 2020 intensiv Leben und Werk von Komponistinnen. 2021 lag ihr künstlerischer Schwerpunkt auf Stücken jüdischer Komponist:innen, gefördert durch den Verein 321–2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e.V.. Derzeit setzt sich das Ensemble eingehend mit zeitgenössischer Kammermusik auseinander. Dabei besteht eine besondere Zusammenarbeit mit der Komponistin Violeta Dinescu, die dem Duo con moto 2023 ihr Werk „Pas de deux“ widmete. Die Uraufführung fand im Februar 2024 in der Märchenwache Schauenburg statt.
Anna Göbel (Violine) absolvierte ihr Studium an den Musikhochschulen in Detmold bei Prof. Marco Rizzi und Düsseldorf bei Prof. Michael Gaiser. Meisterkurse bei Professor:innen wie Elisabeth Kufferath, Carolin Widmann und Thomas Brandis ergänzten ihre Ausbildung.
Orchestererfahrung sammelte sie unter anderem im Gürzenich-Orchester Köln, bei den Stuttgarter Philharmonikern und im Nationaltheater Orchester Mannheim. Sie absolvierte die Orchesterakademie des Philharmonischen Staatsorchester Hamburg und war als stellvertretende Stimmführerin der zweiten Violinen am Staatstheater Mainz tätig. 2018 arbeitete sie außerdem im Projektmanagement des Schleswig-Holstein Musik Festival. Derzeit spielt sie in den ersten Violinen des Staatsorchester Kassel.
Als Kammermusikerin interessiert sie sich besonders für den Dialog zwischen den Künsten. 2017 gründete sie das Metamorphosen Ensemble, das Klang und Bewegung auf besondere Weise miteinander verknüpft und konzipierte die drei Produktionen „Verwandlung“, „Begegnungen mit Bach“ und „Obsession“. Mit der Künstlerin Liska Schwermer-Funke entwickelt sie seit 2021 spartenübergreifende Performances an der Schnittstelle von Musik und Malerei.
Anna Catharina Nimczik (Violoncello) studierte an den Musikhochschulen in Düsseldorf und Saarbrücken und legte erfolgreich das Konzertexamen ab. Wichtige künstlerische Impulse gaben ihr die Professor:innen Irene Güdel, Oren Shevlin, Eduard Brunner, Tatevik Mokatsian, Peter Bruns und Wen-Sinn Yang.
Von 2013 bis 2016 war sie beim Philharmonischen Staatsorchester Mainz unter Vertrag. Seither widmet Anna Nimczik sich in unterschiedlichen Ensembles der Kammermusik. Konzertreisen und Auftritte bei Festivals, wie der Biennale München, dem Schumannfest Düsseldorf und dem International ClarinetFest Madrid, führten die Cellistin in mehrere Länder Europas.
Instrumentalpädagogik bildet einen Schwerpunkt in ihrer beruflichen Tätigkeit. Sie hat an verschiedenen Institutionen und im Privatunterricht vielfältige Lehrerfahrungen gesammelt. In Hochschullehre und Workshops vermittelt sie ihr Unterrichtskonzept. Seit 2023 ist Anna Nimczik akademische Mitarbeiterin für Instrumentalpädagogik an der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen. Ihr liegt daran, Themenfelder der Instrumentalpädagogik zu reflektieren, wissenschaftlich zu erforschen und in Fachbeiträgen zu publizieren. Sie promoviert im Fachbereich Musikpädagogik bei Prof. Dr. Barbara Busch an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim.